Die Ketose

Die Ketose gehört zu der Ketogenen Diät dazu, denn ohne Funktioniert es nicht. Das Wort leitet sich von den Ketonen ab, die im Körper produziert werden. Doch was bedeutet das alles? Was bewirkt die Ketose und was ist das überhaupt? Woher weiss man wann man in Ketose ist? Was sind die positiven und was die negativen Effekte der Ketose? Kann das jeder machen und darf man über einen längeren Zeitraum in Ketose sein?

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1. Was ist die Ketose?

Oft klingt es komplizierter als es wirklich ist. Einfach gesagt, ist die Ketose ein Stoffwechsel-Zustand, bei dem der Körper die benötigte Energie aus dem Fett und den Ketonen bezieht und nicht aus der Glucose.

Die Glucose ist das häufigste Kohlenhydrat und ist in den meisten lebenden Organismen die Hauptenergiequelle. Wenn man sich von Kohlenhydraten ernährt werden diese vom Körper aufgenommen und als Glucose in der Leber gespeichert. Sobald der Körper dann Energie benötigt, wird die benötigte Glucose aufgebraucht. Verzichtest du einige Tage auf die Zufuhr von Kohlenhydraten, dann wird die Glucose in der Leber verbraucht. Da der Körper die Energie benötigt, muss er, wenn er keine Kohlenhydrate mehr bekommt, auf eine alternative Energiequelle zugreifen.

Hierbei hilft dir die Ketose, denn sie liefert dir Ketone, damit dein Körper weiterhin ausreichend Energie hat. Genauso wie die Glucose werden die Ketone in deiner Leber erzeugt. Im Gegensatz zu Glucose, welche durch Kohlenhydrate erzeugt wird, entstehen Ketone aus dem Fett, welches man dem Körper zuführt. Deine Leber produziert auch Ketone, während du Kohlenhydrate isst, jedoch nicht in Großen Mengen. Sobald jedoch die Kohlenhydrate wegfallen, dreht die Leber auf und erzeugt Ketone in Massen um sicherzustellen, dass der Körper genügend Energie zur Verfügung hat.

Sobald die Anzahl an Ketonen in deinem Körper ausreichend hoch ist, bist du in der sogenannten „Ketose“. Das bedeutet, dass dein Körper seine Energie über die Ketone bezieht und der Stoffwechsel somit umgestellt ist. In der Regel befindet man sich in Ketose sobald der Gehalt von Beta-Hydroxybutyrat (BHB), im Blut, zwischen 0,5 und 3,0 mmol/l liegt.

Häufig hört man, dass das Gehirn ohne Kohlenhydrate bzw. Glucose nicht funktionieren kann. Einige Ernährungsberater würden empfehlen mehr als 100 Gramm Kohlenhydrate pro Tag zu essen, damit das Gehirn normal funktioniert. Das stimmt jedoch nicht ganz. Das Gehirn benötigt zwar Glucose, jedoch produziert die Leber die benötigte Menge an Glucose auch komplett ohne Kohlenhydrate. Aus diesem Grund ist die ketogene Diät eine Diät die man über eine lange Zeit machen kann, theoretisch auch als Ernährungsumstellung für immer.

2. Vorteile der Ketose

Die Ketone liefern die Energie die der Körper benötigt. Da die Kohlenhydrate wegfallen und somit nur eine geringe Menge an Glucose produziert wird, werden die Ketone zur Hauptenergiequelle. Abgesehen davon können Ketone, vor allem die BHB Ketone dabei helfen Oxidativen Stress zu verringern, welcher, laut einigen Studien, für chronische Krankheiten, mitverantwortlich sein könnte. (Studien u. wissenschaftliche Beiträge: The ketone metabolite β-hydroxybutyrate blocks NLRP3 inflammasome-mediated inflammatory disease, The effects of ketogenic diet on oxidative stress and antioxidative capacity markers of Taekwondo athletes, Anti-Oxidant and Anti-Inflammatory Activity of Ketogenic Diet: New Perspectives for Neuroprotection in Alzheimer’s Disease)

Doch die Ketose hat einige weitere Vorteile für unseren Körper.

Gewichtsverlust

Einerseits liegt das an der Fettverbrennung bzw. daran, dass der Körper das Fett zur Energiegewinnung nutzen muss, andererseits essen viele Menschen weit weniger, wenn sie keine Kohlenhydrate mehr zu sich nehmen. Da das Insulin-Level weit geregelter ist als bei der Zufuhr von Kohlenhydraten, gibt es auch weit weniger Heisshunger-Attacken. Zusätzlich fällt das häufige Naschen und Knabbern weg. Natürlich kann man gesund Naschen, aber Chips aus Kartoffeln oder Schokolade, mit viel Zucker isst man dann automatisch nicht mehr. So nimmt man automatisch Gewicht ab und das sehr wahrscheinlich um einiges mehr als bei anderen Diäten.

Weniger Heißhungerattacken

Wie schon erwähnt hat man in der Ketose normalerweise weit weniger Heißhungerattacken. Das liegt daran, dass du keine Kohlenhydrate und keinen Zucker zu dir nimmst. Zucker führt dazu, dass dein Blutzuckerspiegel schnell ansteigt. Damit dein Körper die Mege an Zucker verarbeiten und zu Energie verwerten kann, wird Insulin vom Körper ausgeschüttet. Das Insulin hilft dann dabei den Zucker in Energie umzuwandeln. Überschüssiger Zucker wird danach gespeichert um Energie für später zu haben. Dieser rasante Anstieg und die sogleich schnelle Abnahme von Insulin sorgt bei vielen Menschen für die berühmt berüchtigten Heißhungerattacken. Mit der Ketose wirkt man dem entgegen, denn durch den Verzicht auf Kohlenhydrate und Zucker bleibt der Blutzuckerspiegel stabil und der Körper muss kein Insulin für die Verwertung ausschütten.

Länger Satt

Hast du schon längere Zeit nichts gegessen, dann produziert deine Magenschleimhaut und die Bauchspeicheldrüse das Hormon Ghrelin. Dies wird auch als das Hungerhormon bezeichnet. So merkst du dann ganz schnell, dass du Hunger hast. Da du nicht hungrig bleiben willst, wirst du in der Regel Essen, sobald dein Magen dich daran erinnert. Der Vorteil der Ketose ist hierbei, dass bei einigen Menschen das Ghrelin-Level sinkt bzw. nicht so schnell ansteigt. Dies führt natürlich dazu, dass du länger Satt bist und meist keine Snacks zwischen den Hauptmahlzeiten benötigst. Dies wiederum hilft auch bei der gewünschten Gewichtsabnahme. (Studien u. wissenschaftliche Beiträge: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23632752/)

Diabetes und Ketose

Einige Studien zeigen, dass die Ketose bei Menschen mit Diabetes Typ2 dabei helfen kann die Krankheit besser in den Griff zu bekommen. Die Ketose kann dabei helfen den Blutzuckerspiegel durch den Verzicht auf Kohlenhydrate stabil zu halten. Dabei soll es auch möglich sein, dass man durch die Ketose, mehr oder weniger komplett auf die medikamentöse Behandlung verzichten kann. Solltest du aufgrund von Diabetes überlegen eine ketogene Diät zu machen, solltest du zuvor mit deinem Arzt sprechen und mit dem Arzt zusammen die Studien durchgehen bzw. den Ernährungsplan besprechen. (Studien u. wissenschaftliche Beiträge: https://www.mdpi.com/2072-6643/12/7/2005/htm, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1325029/)

Mehr Leistung

Viele Spitzensportler berichten von der Ketose als Möglichkeit der Spitzenleistung. Sei es die Leistung an sich, ein konstanterer Energielieferant oder aber auch die Möglichkeit sich besser auf etwas zu Fokussieren. Eine im european journal of clinical nutrition veröffentlichte Studie zeigte auch, dass die Ketose bei verschiedenen neurologischen Krankheiten helfen kann. Laut der Studie soll auch die ATP Produktion erhöht werden, was uns die Möglichkeit gibt mehr zu Leisten, da mehr Energie vorhanden ist.

Und vieles Mehr

Dies ist noch nicht alles, denn die Ketose soll viele weitere positive Eigenschaften auf unseren Körper haben. So zeigten einige Studien, dass die Ketose eine positive Auswirkung auf Migräne haben kann und auch bei Alzheimer das voranschreiten verlangsamen kann. (Studien u. wissenschaftliche Beiträge: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5084248/)

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